In der Studie werden die Unterschiede in den Vergütungssystemen von PKV und GKV in den einzelnen Leistungsbereichen quantifiziert und ein Mehrumsatz der Privatversicherten berechnet. Zudem erfolgt ein Vergleich der Leistungsausgabenentwicklung. Es handelt sich bei der Untersuchung um eine Aktualisierung von früheren WIP-Studien.
Der Mehrumsatz der Privatversicherten lag im Jahr 2016 bei 12,89 Milliarden Euro und damit 254 Millionen Euro bzw. 2 Prozent höher als im Jahr davor. Seit 2006 ist der Mehrumsatz um 3,2 Milliarden Euro bzw. 33 Prozent gestiegen. Der größte Teil des Mehrumsatzes entfiel im Jahr 2016 – wie bereits in den Vorjahren – auf den ambulanten ärztlichen Sektor (6,29 Milliarden Euro). Hier ist gegenüber 2015 eine Zunahme um insgesamt 230 Millionen Euro bzw. um 3,8 Prozent zu verzeichnen.
Beim Mehrumsatz der Privatversicherten handelt es sich um die zusätzlichen Finanzmittel, die nur deshalb entstehen, weil Patienten nicht gesetzlich, sondern privat versichert sind. Den Hintergrund für den Mehrumsatz bildet ein komplexes Gebilde an PKV-GKV-Unterschieden in der monetären Bewertung von Leistungen, im Leistungsumfang und in den Mechanismen zur Steuerung der Leistungsinanspruchnahme. Aus den Unterschieden resultieren Preis-, Mengen- und Struktureffekte.
Die Studie verdeutlicht auch, dass die Leistungsausgaben von PKV-Versicherten in den letzten zehn Jahren weniger deutlich zugenommen haben als von GKV-Versicherten. Im Beobachtungszeitraum (2006-2016) stiegen die Ausgaben je PKV-Versicherten um 43,1 Prozent, wohingegen die GKV einen Anstieg von 48,3 Prozent aufwies.