Zugangshürden in der Gesundheitsversorgung - Ein europäischer Überblick

ISBN 978 3-9818269-0-6

Verena Finkenstädt

Die WIP-Studie untersucht auf der Basis eines umfassenden Quellenstudiums den Zugang zur Gesundheitsversorgung in Europa. Die Untersuchung zeigt, dass hierzulande alle Bürger im Vergleich zu anderen europäischen Ländern einen sehr guten Zugang zu medizinischen Leistungen haben. Die in die Studie einbezogenen internationalen Umfragen zeigen, dass 76 % der deutschen Patienten am selben oder nächsten Tag einen Arzttermin erhalten. Mit diesem Ergebnis liegt Deutschland auf Platz eins aller befragten Länder. Zudem verfügen Patienten nirgendwo sonst in Europa über einen derart schnellen Zugang zu innovativen Medikamenten. Von der Zulassung bis zur Markteinführung vergehen hierzulande nur 3,5 Monate, während es in den Niederlanden 5,8 und in Spanien sogar fast 16 Monate sind. Ein weiteres besonderes Merkmal ist die große Wahl- und Therapiefreiheit im deutschen Gesundheitssystem. Patienten haben in Deutschland einen direkten Zugang zum Facharzt ihrer Wahl. In der Mehrzahl der anderen europäischen Länder ist dies ausgeschlossen. Auch weitere Zugangshürden, wie hohe obligatorische Zuzahlungen für ärztliche Behandlungen, sind außerhalb Deutschlands weit verbreitet.

Die Untersuchung belegt, dass in allen einheitlich organisierten Gesundheitssystemen Versorgungsunterschiede innerhalb der Bevölkerung auftreten. Gerade einkommensschwache Bevölkerungsschichten weisen in Einheitssystemen einen schlechteren Zugang zur Gesundheitsversorgung auf als im dualen Gesundheitssystem in Deutschland.

 

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