Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die zahnärztliche Versorgung der Privatversicherten im Jahr 2020

WIP-Kurzanalyse Juli 2023

Julia Schaarschmidt, Dr. Frank Wild

Die Studie untersucht, inwieweit sich die erheblichen Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben (Kontaktbeschränkungen, Abstandsregeln) infolge der Covid-19-Pandemie auch auf die Gesundheitsversorgung auswirkten. Es zeigt sich, dass die zahnärztliche Versorgung auch während der Covid-19-Pandemie gesichert war.

Im Pandemiejahr 2020 ging die Gesamtzahl der abgerechneten zahnärztlichen Leistungsmenge bei PKV-Versicherten gegenüber dem Vorjahr um lediglich drei Prozent zurück. Wird die GOÄ-Ziffer 3010 (Hygienepauschale) von den Berechnungen ausgeschlossen, liegt der Rückgang der Gesamtzahl bei 6,5 Prozent. Interessant: Kinder und Erwachsene bis zum 35. Lebensjahr nahmen im Jahr 2020 sogar mehr zahnärztliche Leistungen in Anspruch als im Jahr 2019.

Die pandemiebedingten Einschränkungen führten zu zeitlichen Verschiebungen in den Behandlungen: Im März 2020 lag die Zahl der Leistungen 23,6 Prozent niedriger als im März 2019, im April lagen die zahnärztlichen Leistungen sogar 46,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Aber bereits im Mai zeigte sich ein deutlicher Nachholeffekt (+29,7 Prozent gegenüber Mai 2019), der sich im Juni fortsetzte.

In der zweiten Jahreshälfte 2020 sind gegenüber dem Vor-Pandemiejahr kaum Unterschiede in der Inanspruchnahme feststellbar, obwohl Ende September bereits die zweite Covid-19-Welle begann. Hier wirkte sich dann vermutlich bereits die Weiterentwicklung der allgemeinen Schutzmaßnahmen (z. B. die Maskenpflicht) aus.

 

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