Die Zahl der Verordnungen von Medikamenten zur Behandlung der Multiplen Sklerose hat sich in der PKV von 2007 bis 2012 mehr als verdoppelt. Dies ist eines der Ergebnisse einer neuen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP).
Ursache für die deutliche Zunahme ist vor allem die steigende Zahl an MS-Patienten infolge der verbesserten Diagnoseverfahren und des daraus resultierenden früheren Behandlungsbeginns. Ein weiterer Grund ist in den neuen MS-Medikamenten zu sehen, die vielfach eine zusätzliche Therapieoption („add-on“) zu älteren Präparaten darstellen.
Trotz der in den letzten Jahren neu auf dem Markt zugelassenen Medikamente ist MS weiterhin nicht heilbar. Bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf nehmen die Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung deutlich ab. Ab dem 46. bis 50. (Frauen) bzw.51. bis 55. Lebensjahr (Männer) zeigt sich dies in einer stark rückgängigen Zahl der Patienten, die noch eine medikamentöse MS-Therapie erhalten. Wie die WIP-Studie weiter zeigt, haben Frauen nicht nur ein etwa 2,3fach höheres Risiko an MS zu erkranken als Männer. Bei Frauen lassen sich zudem vor allem im jungen Erwachsenenalter bereits überdurchschnittlich viele MS-Erkrankungen feststellen. Dagegen weisen die ausgewerteten Daten bei Männern auf einen etwas späteren Krankheitsbeginn hin.
MS ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunkrankheit des zentralen Nervensystems, die zu einer zunehmend neurologisch bedingten Behinderung führt. Sie stellt für die Patienten und ihre Angehörigen eine enorme Herausforderung dar. Zum Verständnis ihrer Ursachen und zur Therapie besteht weiterhin ein erheblicher Forschungsbedarf.
Link zur Studie "Arzneimittelversorgung bei Multipler Sklerose in der PKV"
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