WIP-Pressemitteilung: Deutsches Gesundheitssystem bietet im internationalen Vergleich einen hervorragenden Zugang zu neuen Krebsmedikamenten

17.02.2020

Krebspatienten erhalten in Deutschland im Vergleich zu anderen Gesundheitssystemen einen hervorragenden Zugang zu neuen Medikamenten. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP). So schnell wie in Deutschland stehen neue onkologische Medikamente in keinem anderen europäischen Land zur Verfügung – im Durchschnitt bereits 82 Tage nach der europäischen Zulassung. In den Niederlanden dauert es 163 Tage, in der Schweiz 309 Tage, bis das Präparat verfügbar ist. Der EU-Durchschnitt liegt bei 445 Tagen.

Zudem sind in keinem anderen Land in Europa so viele neuentwickelte Krebsmedikamente verfügbar. Von den insgesamt 31 in den Jahren 2015 bis 2017 zugelassenen onkologischen Medikamenten sind in Deutschland 30 auf dem Markt. Zum Vergleich die Zahlen anderer Länder: Niederlande (29), Schweiz (27), Finnland (21), Spanien (19), Norwegen (17), Estland (6), Polen (5).

Eine wesentliche Ursache für die Unterschiede zwischen den Ländern sind die Besonderheiten der nationalen Regulierungssysteme. In vielen Ländern sind die Medikamente erst verfügbar, wenn Sie einen teils langwierigen Prozess durchlaufen haben. In Deutschland erfolgt die Erstattung der Medikamente bereits vor Abschluss der Kosten-Nutzen-Bewertung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA).

Weitere Gründe für die Spitzenposition Deutschlands sind die Attraktivität des Pharmamarktes Deutschland für die forschenden Pharmaunternehmen sowie die sehr gute medizinische Infrastruktur, die bei vielen neuen onkologischen Präparaten unerlässlich ist.

Link zur WIP-Analyse 1/2020 "Zugang zu onkologischen Präparaten - ein europäischer Vergleich" 

PDF-Version der Pressemitteilung