Die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlene HPV-Impfung zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs wird von jungen Frauen zunehmend in Anspruch genommen. Dabei verschiebt sich das Impfalter hin zu jüngeren Altersjahrgängen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP), das die Daten für weibliche Versicherte in der Privaten Krankenversicherung ausgewertet hat. Demnach liegt die Impfquote im Durchschnitt aller betrachteten Jahrgänge (1990-2000) bei 45 Prozent. Bei jüngeren Frauen der Geburtsjahrgänge 1994 und 1999 erreicht die Impfquote 49 Prozent.
Die HPV-Impfung gilt als wesentlicher Baustein in der Prävention von Gebärmutterhalskrebs bzw. als Schutz vor krebsauslösenden HP-Viren. Sie ist seit 2006 in Deutschland zugelassen und wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) seit 2007 für Mädchen und seit Mitte 2018 auch für Jungen empfohlen. Da der Impfstatus der Bevölkerung in Deutschland nicht über ein Register erfasst wird, hat das WIP durch Analyse der Arzneimittelverordnungen in der PKV Rückschlüsse auf die Impfquote gezogen.
Die Vergleichbarkeit mit anderen Studien zu HPV-Impfquoten in Deutschland ist aufgrund unterschiedlicher Datenbasis und Methodik sowie dem Betrachten unterschiedlicher Altersgruppen eingeschränkt. Die KiGGS-Studie des Robert-Koch-Instituts ermittelte auf Basis von Telefoninterviews in Deutschland eine Impfquote von 39,5 Prozent. Eine Auswertung von ambulanten Abrechnungsdaten der GKV (KV-Impfsurveillance) aus dem Jahr 2015 zeigte bei 15-jährigen Mädchen eine Impfquote von 31 Prozent.
Im internationalen Vergleich sind die Impfquoten vor allem in Australien und in Nordeuropa deutlich höher. In diesen Regionen existieren nationale Impfprogramme, die teilweise an Schulen implementiert sind. Die Impfquote bei 15-jährigen Mädchen lag 2016 in Australien bei 79 Prozent.
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