Deutschland weist eine hohe Ärztedichte auf. Sowohl in Bezug auf die Allgemein- als auch auf die Fachärzte liegt es über dem Durchschnitt jener OECD-Länder mit vergleichbarer Wirtschaftskraft (Allgemeinarztdichte Deutschland 1,7/1.000 Einwohner, OECD: 1,1/1.000 Einwohner, Fachärzte Deutschland: 2,4/1.000 Einwohner, OECD: 2,0/1000 Einwohner). Wie eine aktuelle Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) belegt, erweist sich die oft diskutierte regionale Ungleichverteilung dieser Ärzte dabei als internationales Phänomen: Eine höhere Ärztedichte in Ballungsräumen und weniger Ärzte im ländlichen Raum sind in allen betrachteten OECD-Ländern vorzufinden.
Die Niederlassungsentscheidung von Ärzten ist vor allem von den regionalen Jobmöglichkeiten für den Partner, von Bildungs- bzw. Betreuungsangeboten für die Kinder, einer guten Verkehrsinfrastruktur sowie attraktiven Freizeitangeboten abhängig. Der Ländervergleich zeigt, dass Ärzte überall ungleich verteilt sind und dies offensichtlich unabhängig davon, wie die Gesundheitssysteme finanziert werden oder wie die Ärztevergütung ausgestaltet ist.
International wird eine Reihe von Maßnahmen in unterschiedlicher Intensität erprobt, um die ungleiche Verteilung von Ärzten zu beheben bzw. abzumildern. Dabei spielen bspw. eine stärkere Verankerung der Ausbildung der Ärzte in unterversorgten Regionen oder auch neue Versorgungskonzepte mithilfe von E-Health eine Rolle. Auch monetäre Anreize werden in verschiedenen Ländern eingesetzt, allerdings haben diese wenig an der Bereitschaft der Ärzte geändert, in ländlichen oder unterversorgten Regionen zu praktizieren. Unabhängig davon kann eine regionale Zentrenbildung aber auch Vorteile für die Versicherten in Form einer qualitativ hochwertigeren Versorgung haben.
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