Bei der Untersuchung handelt es sich um die umfassendste Analyse zur Arzneimittelversorgung der Privatversicherten. Einschlägige Veröffentlichungen wie der Arzneiverordnungs-Report bilden in ihrer Analyse nur den Bereich der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ab. Die Versorgung der Privatversicherten, die mittlerweile 11,4% der Bevölkerung in Deutschland ausmachen, wird dort nicht berücksichtigt. Diese Lücke wird durch die WIP-Studie geschlossen.
Im Rahmen der Studie werden Medikamente bzw. Indikationsgruppen mit überproportionalem Ausgabenwachstum, aber auch Bereiche mit realisiertem Einsparvolumen identifiziert. Zudem wird der Arzneimittelbereich in der PKV auch unter dem Aspekt der Versorgungsqualität und des Zugangs zu innovativen Medikamenten betrachtet.
Während die Arzneimittelversorgung in der GKV von einer Vielzahl von Steuerungsinstrumenten beeinflusst wird, ist der Arzt bei Privatversicherte an keine derartigen Vorgaben gebunden. Der daraus resultierende Unterschied in der Verordnungspraxis ist evident. Von einer „GKVisierung“ der PKV, wie gelegentlich in der gesundheitspolitischen Diskussion vorgebracht, kann mit Blick auf die tatsächlichen Daten im Arzneimittelbereich keine Rede sein. Die Auswirkungen der Einflussnahme auf das ärztliche Verordnungsverhalten bei GKV-Versicherten werden durch die vorgenommene Gegenüberstellung zum PKV-Versorgungsgeschehen transparent.