Der Einfluss des Alters auf die Höhe der Gesundheitsausgaben wird in der Literatur kontrovers diskutiert. In der vorliegenden Arbeit wird zunächst theoretisch erörtert, wie sich die Kompressions- und die Medikalisierungsthese, die sich auf die Veränderung der Morbidität der Bevölkerung bei steigender Lebenserwartung beziehen, auf den monetären Bereich übertragen lassen. Es wird eine monetäre Kompressionsthese und eine monetäre Medikalisierungsthese definiert. Eine enger gefasste Definition berücksichtigt zusätzlich die Inflation. In einem zweiten Schritt wird die Gültigkeit dieser Thesen anhand empirischer Daten eines privaten Krankenversichererungsunternehmens überprüft. Hierzu werden Leistungsausgaben pro Person (Kopfschäden) herangezogen. Die Gesundheitsausgaben im stationären und im ambulanten Bereich werden in Abhängigkeit vom Alter und Geschlecht der Versicherten ermittelt. Da Daten über zehn Jahre vorliegen, ist die Entwicklung der Kopfschäden beisteigender Lebenserwartung ableitbar. Es zeigt sich ein erheblicher Anstieg der Ausgabenprofile, so dass von einer inflationsbereinigten monetären Medikalisierung gesprochen werden kann.