Das WIP hat im vorliegenden Diskussionspapier die Absicherung des Pflegerisikos in ausgewählten Industriestaaten untersucht. Schwerpunkt der Studie ist die Analyse der Pflegeversicherung in 13 OECD-Staaten hinsichtlich Finanzierung, Organisation, etc. Dabei muss berücksichtigt werden, dass keine international einheitliche Begriffsbestimmung der Pflegebedürftigkeit existiert. In vielen Ländern ist die Pflegeversicherung zudem in das Krankenversicherungssystem eingebunden. Im Rahmen der Länderporträts werden auch die jeweiligen Pflegeausgaben des Jahres 2007 als Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) dargestellt.
Da das Pflegerisiko altersabhängig ist, wird die Höhe der Pflegeausgaben maßgeblich von der demographischen Struktur eines Landes bestimmt. Im Vergleich zu den vorgestellten Ländern weist Deutschland neben Großbritannien und Spanien die niedrigsten Pflegeausgaben auf. In Schweden und den Niederlanden liegt der Anteil der Pflegeausgaben am BIP fast viermal höher als in Deutschland. Dies ist bemerkenswert, da alle untersuchten OECD-Staaten (bis auf Japan) eine jüngere Bevölkerung als Deutschland aufweisen.