In der Studie wird die Bedeutung von HIV in der privaten Krankenversicherung (PKV) von 2007 bis 2011 untersucht. Es erfolgen erstmalig eine Analyse zur Alters- und Geschlechtsverteilung der HIV-Infizierten in der PKV sowie eine Untersuchung der Ausgaben für antiretrovirale Medikamente zur HIV-Therapie. Der Untersuchung liegen die Arzneimittelverordnungsdaten der Privatversicherten zugrunde. Ergänzt wird die Auswertung durch die „AIDS-Statistik“ des PKV-Verbandes, bei der es sich um eine jährliche Vollerfassung der in der PKV bekannt gewordenen HIV-Infektionen und HIV-bedingten Sterbefälle handelt.
Im Beobachtungszeitraum 2007 bis 2011 sank die Zahl der neu bekannt gewordenen HIV-Fälle in der PKV um 12 % auf 673. Trotz dieses Rückgangs ist die Gesamtzahl der HIV-infizierten Privatversicherten gestiegen. HIV-Infektionen kommen in allen Altersgruppen vor, wobei der Gipfelpunkt in der PKV bei den 41- bis 50-Jährigen liegt. Die Prävalenz bei Männern ist 4,5mal höher als bei den Frauen.
Der Anstieg der Prävalenz bei sinkender Inzidenz verweist auf die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten. Doch auch wenn die antiretrovirale Therapie als wirksam gilt, ist eine HIV-Infektion nach wie vor nicht heilbar und geht mit lebenslangem Behandlungsbedarf und hohen Krankheitskosten einher. Die Ergebnisse der WIP-Datenanalyse unterstreichen, dass eine engagierte und zielgerichtete Prävention weiterhin wichtig und notwendig bleibt.