Mehrumsatz und Leistungsausgaben von PKV-Versicherten - Jahresbericht 2023

WIP-Analyse Mai 2023

Dr. Lewe Bahnsen, Dr. Frank Wild

Im Jahr 2021 lag der Mehrumsatz bei 11,68 Mrd. Euro und damit 1,3 Prozent bzw. 150 Mio. Euro höher als im Jahr davor. Der größte Teil des Mehrumsatzes entfiel dabei – wie bereits in den Vorjahren – mit 6,74 Mrd. Euro auf die ambulant-ärztliche Versorgung. Gegenüber dem Jahr 2020 ist der Mehrumsatz hier sogar um 5,7 Prozent bzw. 370 Mio. Euro gestiegen. Die Zunahme ist vor allem eine Folge der etwas stärkeren Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen gegenüber dem ersten Pandemiejahr. Der PKV-Mehrumsatz je Arztpraxis lag im Schnitt bei 58.849 Euro (Vorjahr: 55.416 Euro). Die Bedeutung der Privatversicherten für die niedergelassenen Ärzte zeigt sich auch nach wie vor darin, dass 20,4 Prozent der Gesamteinnahmen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte auf PKV-Versicherte entfallen und dies bei einem Versichertenanteil von 10,5 Prozent.

Ein weiteres Ergebnis unserer Studie: Die Leistungsausgaben der PKV je Versicherten stiegen im Zeitraum von 2011 bis 2021 um 38,6 Prozent. Sie bleiben damit bei Privatversicherten im längerfristigen Vergleich weiterhin unter dem Anstieg der GKV (+50,8 Prozent). Die Differenz der Leistungsausgabenentwicklung zwischen PKV und GKV hat sich in den Jahren 2020 und 2021 durch größere Ausgabensteigerungen in der GKV dabei noch deutlich vergrößert. Eine Ursache hierfür sind die leistungsausgabensteigernden Gesetze, wie das Terminservice- und Versorgungsgesetz.

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