Die Studie zeigt die Belastungswirkungen der umlagefinanzierten Sicherungssysteme am Beispiel der sozialen Pflegeversicherung (SPV) je Geburtsjahrgang.
Während sich die Finanzierungsbasis der SPV aktuell noch komfortabel darstellt, wird in Zukunft die Finanzierungsbasis aufgrund der Zunahme des Rentneranteils deutlich erodieren. Zudem ist mit einem unveränderten Anstieg der Zahl an Pflegebedürftigen zu rechnen. Die in der Studie durchgeführte Vorausberechnung prognostiziert einen Anstieg des Beitragssatzes bis 2060 auf 5,5 %.
Aus der sich verstärkenden Belastung der Jüngeren durch das ungünstiger werdende Verhältnis von aktiv Beschäftigten zu Rentnern folgt eine Generationenungerechtigkeit. Ausdruck findet dies in stetig steigenden Beitragssätzen und Beitragsbelastungen. Heutige Rentner haben in ihrer Erwerbsphase keinen Beitrag gezahlt bzw. von günstigen Beitragssätzen und einer niedrigen Beitragsbemessungsgrenze profitiert. Ihre SPV-Leistungen werden aktuell und in Zukunft in erheblichem Maße durch Jüngere finanziert, die in ihrer aktiven Erwerbsphase von höheren Beitragssätzen betroffen sind und auch in Zukunft stärker belastet sein werden. Insgesamt zeigt sich damit eine wachsende Umverteilung von Jüngeren hin zu Älteren. Dieser Umverteilungsstrom hat sich bereits in der Vergangenheit verstärkt und wird weiter zunehmen.
Der 2015 eingeführte Pflegevorsorgefonds ist vor diesem Hintergrund ein Schritt in die richtige Richtung, reicht aber bei weitem nicht aus. Die Analyse weist nach: Die Ausgestaltung des Pflegevorsorgefonds ist nicht zielgenau und er ist auch nicht ausreichend vor dem Zugriff der Politik geschützt. Die Notwendigkeit, das Pflegrisiko in größerem Maße kapitalgedeckt abzusichern, bleibt damit bestehen und verstärkt sich sogar.