In der Studie beleuchten wir die ambulant-ärztliche Versorgung in den ersten beiden Pandemiejahren (2020, 2021). Vielfältige Maßnahmen der Kontaktbeschränkung sowie die Angst vor Ansteckung lassen eine reduzierte Inanspruchnahme von ärztlichen Leistungen erwarten. Unsere Untersuchung betrachtet auf Basis einer Auswertung von GOÄ-Abrechnungsdaten den Verlauf der Inanspruchnahme über die verschiedenen COVID-19-Pandemiewellen und für verschiedene Leistungsarten.
Die wichtigsten Ergebnisse sind:
Grundlage der Untersuchung sind die GOÄ-Abrechnungsdaten von 2,59 Millionen Privatversicherten, die uns von elf PKV-Unternehmen zur Verfügung gestellt wurden.
Unser Fazit:
In einer früheren WIP-Studie konnten wir aufzeigen, dass der ambulante Sektor in Deutschland einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der COVID19-Pandemie leistet. Eine wichtige Rolle spielten neben der Verfügbarkeit von Schnelltests und Impfstoffen auch der – im internationalen Vergleich – leistungsfähige (fach-) ärztliche ambulante Sektor. Europaweit konnte ein enger Zusammenhang zwischen dem Anteil an ambulanter Versorgung und weniger Covid-19-Todesfällen festgestellt werden. Trotz erheblicher Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung ging die Inanspruchnahme privatärztlicher Leistungen nur moderat zurück. Im Jahr 2021 stiegen die Zahlen bereits wieder, ab Herbst 2021 war eine Normalisierung des Verlaufs ersichtlich