Die positiven volkswirtschaftlichen Effekte der Kapitalbildung bleiben in der öffentlichen Diskussion vielfach unbeachtet. Wie das WIP jedoch in der vorliegenden Studie zeigt, ermöglichen die Alterungsrückstellungen der PKV Investitionen, die zu einer höheren Arbeitsproduktivität führen. Dies erhöht wiederum die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und vergrößert den Spielraum für Lohnerhöhungen. Davon profitiert schließlich auch die umlagefinanzierte GKV. Eine Schwächung oder gar Abschaffung der PKV würde dagegen zu einem Rückgang des Investitionsvolumens führen - mit den entsprechend negativen Folgen für die gesamte Gesellschaft. Es macht für eine Volkswirtschaft einen bedeutenden Unterschied, nach welchem Verfahren die Absicherung des Krankheitsrisikos erfolgt. Sowohl der zukünftige Konsum als auch das zukünftige Einkommen sind davon abhängig, in welchem Umfang heute investiert wird. Alterungsrückstellungen liefern hier einen wichtigen Beitrag zum Investitionsvolumen. Die WIP-Studie zeigt eindrücklich, dass die in diesem Zusammenhang vorgebrachte Gegenthese (Mackenroth-Theorem) wissenschaftlich längst widerlegt ist.
Die gesamten Alterungsrückstellungen der PKV und der Privaten Pflegepflichtversicherung (PPV) belaufen sich derzeit auf 180 Mrd. Euro. Wie die WIP-Studie darlegt, nehmen die Alterungsrückstellungen seit 2006 jährlich um mehr als 10 Mrd. Euro zu. Dies entspricht aktuell immerhin 5,4 Prozent des gesamten Nettosparvolumens Deutschlands. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der PKV und der PPV nimmt kontinuierlich zu.