In der ersten WIP-Kurzanalyse wird die Bedeutung der Alterungsrückstellungen für das Nettosparvolumen Deutschlands untersucht. Es handelt sich hierbei um eine Aktualisierung mit den Daten der Jahre 2012 und 2013 einer Studie, die das WIP in Zusammenarbeit mit Prof. Bruno Schönfelder von der Technischen Universität Freiberg publizierte.
Laut den neuen Daten trugen die Alterungsrückstellungen der Privaten Krankenversicherung (PKV) und der Privaten Pflegepflichtversicherung (PPV) mit einem Anteil von 6,4 % (2013) bzw. 6,1 % (2012) zum Nettosparvolumen Deutschlands bei. Der Anstieg gegenüber 2011 (5,4 %) ist die Folge einer steigenden Zufuhr zu den Alterungsrückstellungen bei gleichzeitig leicht abnehmender gesamtwirtschaftlicher Ersparnis in Deutschland. Die Alterungsrückstellungen wirkten damit in diesem Zeitraum als automatischer Stabilisator der deutschen Wirtschaft.
Die Ergebnisse unterstreichen die volkswirtschaftliche Bedeutung der Kapitalakkumulation, da diese Thematik in der gesundheitspolitischen Diskussion oft unberücksichtigt bleibt. Dabei ermöglicht Kapitalakkumulation mehr Investitionen und erhöht in der Folge die Arbeitsproduktivität, wovon letztendlich auch die umlagefinanzierte Sozialversicherung profitiert.