Der Handlungsdruck für den Gesetzgeber für eine Pflegefinanzreform ist groß. Die aktuelle WIP-Studie "Zur Zukunftsfähigkeit der Sozialen Pflegeversicherung" zeigt eindrücklich den enormen Finanzierungsdruck. Wenn sich die Ausgaben- und Einnahmenentwicklung in der SPV weiter fortsetzt wie in den letzten zwanzig Jahren, würde ein SPV-Mitglied ohne Kinder statt heute 4,0% Beitragssatz im Jahr 2030 einen Beitragssatz von 5,9% und im Jahr 2040 sogar von 9,2% zahlen müssen. Diese Zahlen zeigen: "Ein Weiter so" wird es nicht geben können.
Der WIP-Kommentar verweist darauf, dass eine Lösung im Umlageverfahren nicht zielführend sein kann. Die demografischen Rahmenbedingungen für die Umlage werden sich weiter verschlechtern und damit Druck auf steigende Beiträge erzeugen. Diese wirken wiederum kontraproduktiv, um die deutsche Wirtschaft wieder anzukurbeln, die aktuell unter den niedrigsten Wachstumsraten aller großen Nationen leidet.
Es braucht dagegen als zweite stützende Säule kapitalgedeckte Absicherungen. Solche Schritte zu einer kapitalgedeckten Ergänzung der Pflegeversicherung empfehlen auch der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie der Experten-Rat „Pflegefinanzen“.