Laborleistungen: Pro-Kopf-Ausgaben für Privatversicherte mittlerweile fünfmal höher als für Kassenpatienten

02.11.2010

Die Ausgabendifferenz zwischen GKV und PKV bei den Laborleistungen hat sich von 2004 bis 2008 um 19 % vergrößert. Die Laborkosten je Versicherten stiegen bei der PKV in diesem Zeitraum von 100 auf 129 Euro, die der gesetzlichen Kassen dagegen nur von 24 auf 26 Euro.

Das Wissenschaftliche Institut der privaten Krankenversicherung (WIP) zeigt in einer aktuellen Studie, dass sich die Ausgabendifferenz zwischen GKV und PKV bei den Laborleistungen noch weiter vergrößert hat.  

Waren die Pro-Kopf-Laborkosten für Privatversicherte im Jahr 2004 bereits 4,2-mal höher als die für Kassenpatienten, so hat sich dieses Missverhältnis in 2008 um 19 % auf das 5fache erhöht. Diese Ausgabendifferenz zwischen PKV und GKV ist umso gravierender, da es sich bei Laboruntersuchungen um hoch technisierte, standardisierte und automatisierte Leistungen handelt, die keinen Zusatznutzen, wie beispielsweise mehr Service oder mehr Qualität, enthalten.

Da rund 80 % der Laborleistungen von den auftraggebenden Ärzten in eigener Praxis erbracht werden, ist ein Grund für dieses Ergebnis auch im ökonomischen Anreiz zur Mengenausweitung zu sehen.

Insgesamt unterstreicht die aktuelle WIP-Studie die dringende Reformbedürftigkeit der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ), die bereits in der vorangegangenen Untersuchung angemerkt wurde.

Link zur Studie "Ausgaben für Laborleistungen im ambulanten Sektor – Vergleich zwischen GKV und PKV 2007/2008"

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